Diskussion Medienkompetenz - Zwischen "Digitaler Demenz" und "früher Medienbildung"

Öko-Test Spezial
Ein Interview mit Prof. Neuß und Prof. Spitzer
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Kritische Einschätzungen zum Buch "Digitale Demenz"

 

Der Spitzer geht um: Kommentar des Landesmedienzentrums Baden-Württemberg:

Anzulasten ist Spitzer vielmehr, dass er keine zukunftsorientierte Lösungen bietet, dass er all jenen, die sich mit großem Engagement, mit viel Ernsthaftigkeit um eine sinnvolle und verantwortliche Nutzung der digitalen Medien bemühen in die Parade fährt und mit billiger Demagogie alle Bemühungen um eine ernsthafte Auseinandersetzung zu verhindern sucht."

 



Mit Vorsicht genießen? GMK: Prof. B. Hofmann: Mit Vorsicht genießen? „Es gibt viele Leute, die mit den digitalen Produkten sehr viel Geld verdienen und denen das Schicksal von Menschen, insbesondere von Kindern, egal ist.“ (S. 25) Kommentar dazu: Es gibt auch Menschen, die mit gedruckten Büchern und demagogischen Parolen Geld verdienen. (...) Im Zweifel lassen Sie das Buch lieber im Buchhandelsregal stehen – es könnte Sie sonst „um den Verstand bringen“.

 



Nachdem erstmal alle Medien auf die Plattitüden von Herrn Spitzer aufgesprungen sind (Motto: Schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten, denn sie erhöhen die Quote und den Absatz) und damit der Verbreitung des Buches enormen Vorschub geleistet haben, melden sich nun auch zunehmend kritische Stimmen. 



 

D-Radio: "Spitzer geht es nicht um das fundierte Abwägen von Fakten und Argumenten, sondern einzig um die Wiederholung seines technikfeindlichen Postulats" (Vera Linß)

 

FAZ, 10.9.2012: „Digitale Demenz“ ist ein unleserliches Buch, ein aus rostigen Studien, lahmen Alltagsweisheiten und gebrauchten Papers zusammengeschweißtes Konvolut." (Harald Staun)

 

Stuttgarter Zeitung: Jan Georg Plavec, 26.08.201: "Wie Sarrazin gibt sich Spitzer mit seinen Forschungsbezügen einen wissenschaftlichen Anstrich, verknüpft die (oft zweifelhaften) Ergebnisse aber mit seinen vorurteilsgetränkten Anschauungen."

 

Un dann ein BLOG, der sich mit der Genauigkeit und der "Wahrheit" der von Herrn Spitzer zitierten wissenschaftlichen Studien beschäftigt.

 

Kommentar Norbert Neuß: Mich erschreckt besonders, wie jemand seine Professionalität  und Reputation durch diese Publikation und das mediale Auftreten selbst so demontieren kann. Leider färbt die von Herrn Spitzer gezeigte Holzschnittartigkeit, Pauschalisierung, Kritikunfähigkeit und Wahnvorstellung auch auf die Seriösität seiner sonstigen beruflichen und wissenschaftlichen Tätigkeiten ab. Bleibt zu hoffen, dass das Publikum das wissenschaftiche Selbstverständnis von Herrn Spitzer nicht auf andere WissenschaftlerInnen überträgt.

Mehr zu der Kontroverse auch im neuen Funkkolleg des HR

 

Prof. Neuß und Prof. Spitzer in der Diskussion:

Diskussion Prof. Neuß und Prof. Spitzer
hr2_funkkolleg_medien_20121214.mp3
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